Zukunftsoffensive Stiftung St. Konradihaus

Ausgangslage:
Mit der Einführung des Bundesteilhabegesetzes im Jahr 2009 als Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention wurde auch die Finanzierung der Ausbildung von Jugendlichen, die aus persönlichen Gründen nicht für eine Ausbildung auf dem so genannten 1. Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, auf neue Beine gestellt. Nunmehr sind die Kostenträger der Maßnahmen der Bund über die Agentur für Arbeit. Die Finanzierung durch die Jugendämter tritt in den Hintergrund.

Daher müssen wir zum Ende des Schuljahres 2022/2023 unsere betriebsinterne Ausbildung beenden.
Als einen Baustein um die Stiftung auch finanziell nachhaltiger aufzustellen, schließen wir Ende Juli schweren Herzens unser Café- Restaurant Vis à Vis, unsere Schreinerei, unsere mechanische Werkstatt und unsere Malerei.
Diese großen Veränderungen beschäftigen derzeit unsere Stiftung auf allen Ebenen.

Wir nehmen die Herausforderungen jedoch in dem Wissen an, dass wir auch in Zukunft dort helfen wollen wo wir gebraucht werden. Im Zentrum stehen für uns die jungen Menschen die wir ein Stück ihres Lebenswegs begleiten dürfen.

Das tut sich gerade:
Im Zentrum steht derzeit die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres pädagogischen Konzepts. Eine interne Überarbeitung bestehender Strukturen und Leitlinien ist zentral für eine zukunftssichere Stiftungsarbeit.
Durch die stetigen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen verändert sich auch der Bedarf im Bereich der Jugendhilfe. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern in den Jugendämtern und im Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg haben wir einen erhöhten Bedarf für Inobhutnahmeplätze und stationäre Wohngruppenplätze speziell für Kinder und Kleinkinder (6 bis 12-Jährige) und Mutter-Kind Einrichtungen festgestellt.

Zudem sind insbesondere Angebote zur Begleitung der Integration von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (kurz UMAs), eine besonders schutzbedürftige Personengruppe, gefragt.

 Auf diese Rahmenbedingungen haben wir reagiert und folgende Punkte in die Wege geleitet bzw. bereits umgesetzt:

  • Aufnahme, Unterbringung und Betreuung von UMAs in unseren stationären Wohngruppen
  •  Eine Wohngruppe für Betreutes Jugendwohnen speziell für UMAs wird derzeit eingerichtet
  • Umbau/Sanierung unseres Gebäudes „Am Lützelberg“ für eine reine Kindergruppe, Eröffnung voraussichtlich im Oktober 2023
  • Konzeptionelle Vorbereitungen für die Arbeit mit Kindern und Kleinkindern
  • Weitere Wohngruppen für Kinder und Kleinkinder und eine Anpassung der damit notwendigen Rahmenbedingungen sind in Planung
    größter limitierender Faktor: Fachkräfte
    ⇒ Schauen Sie doch einmal auf unserer Karriereseite vorbei, vielleicht ist das passende Stellenangebot für Sie dabei! Link zur Karriere
  • Aufnahme von Ukrainischen Flüchtlingen aus aktuellem Anlass
    ⇒ Kooperation mit dem Malteser Hilfsdienst e. V. um in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen
  • Bestandsaufnahme und Kooperation mit externen Beratungspartnern beim Thema nachhaltige Entwicklung unseres Gebäudebestands
  • Ausbau und Weiterentwicklung der IT-Sicherheit

 

 


„Zukunftssinn ("Future sense") beinhaltet die paradoxe Fähigkeit, nicht genau zu wissen wie die Zukunft sein wird, das Chaos der Gegenwart nicht völlig zu verstehen, aber dennoch fest daran zu glauben, dass wir daran arbeiten können, die Zukunft zu schaffen, die wir uns wünschen. Es ist eine Lebensphilosophie, die ich positive Unsicherheit nennen möchte: akzeptieren, dass das Morgen unsicher ist, aber dieses anzunehmen und zu akzeptieren.“ (H.B. Gelatt)